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Zentrum für Psychiatrische Neurostimulation

Moderne Therapieverfahren

Unser Zentrum für Psychiatrische Neurostimulation (ZPN) bietet mit der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und repetitiven transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zwei moderne Therapieverfahren als ergänzenden Behandlungsmöglichketen an. Diese können insbesondere angewendet werden bei Patient*innen mit depressiven und/oder psychotischen Erkrankungen, die trotz einer langen und intensiven Therapie nicht ausreichend auf Medikamente oder Psychotherapie angesprochen haben oder wenn aufgrund eines lebensbedrohenden Krankheitsbildes (keine ausreichende Ernährung oder Trinken mehr möglich, katatonen Krankheitsbildern oder aufgrund von drängenden Suizidgedanken) eine sehr rasche Hilfe notwendig ist.

Elektrokonvulsionstherapie (EKT)

Das Bild zeigt eine in der Elektrokonvulsionstherapie verwendete Maschine mit roter Schrift auf einem dunklen Display.

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist ein wissenschaftlich anerkanntes, hochwirksames und sicheres medizinisches Behandlungsverfahren in der Psychiatrie. Es wird seit mehr als 80 Jahren erfolgreich zur Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen eingesetzt. Seitdem hat sich das Verfahren durch bedeutende technische Fortschritte, wie z. B. die Einführung der Kurzpulstechnik, sowie den Einsatz moderner Anästhesieverfahren und kardiopulmonaler Überwachungsstandards zu einer sicheren, nebenwirkungsarmen und leitlinienbasierten Therapie weiterentwickelt.

Die EKT hat sich als wirksam bei depressiven Symptomen im Rahmen verschiedener affektiver Störungen wie unipolarer und bipolarer Depressionen, schizoaffektiven Störungen, schwer behandelbarer Manie, Suizidalität, Katatonie und schizophreniformen Störungen erwiesen.

Die EKT wird in der Regel angewendet, wenn andere Behandlungsmethoden wie Medikamente, Psychotherapie oder andere somatische Verfahren nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden. Es kann auch als dringende Intervention bei akuten lebensbedrohlichen Situationen wie schwerer Depression mit Suizidgefahr eingesetzt werden.

Im Verhältnis zur Schwere der damit behandelten Erkrankungen sind die Nebenwirkungen der EKT sehr gering. Der therapeutische Effekt der EKT beruht auf einem kurzen generalisierten Krampfanfall, der durch eine kurze elektrische Stimulation des Gehirns ausgelöst wird. Während der Behandlung befinden sich die Patient*innen in einer Vollnarkose, zudem werden die Muskeln medikamentös entspannt, um Ängste vor der EKT zu reduzieren und die Nebenwirkungen des Krampfanfalls erheblich zu verringern.

Die eigentliche Behandlung dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Der ausgelöste Krampfanfall endet von selbst nach 30 bis 60 Sekunden. Die meisten Patient*innen benötigen mehrere Sitzungen pro Woche über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen, um eine vollständige oder zumindest deutliche Besserung der Symptome zu erzielen.

Die EKT zählt zu den sichersten Behandlungsverfahren unter Narkose und es gibt nur wenige Kontraindikationen für den Einsatz. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Patient*innen keine körperlichen Einschränkungen haben die gegen eine Narkose sprechen. Das Behandlungsrisiko entspricht im Wesentlichen dem Risiko einer Kurznarkose. Es ist gut belegt, dass es keine strukturellen oder nachweisbaren Hirnschäden durch die EKT gibt.

Die häufigste Nebenwirkung sind vorübergehende kognitive Störungen, insbesondere Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und der Merkfähigkeit. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Beeinträchtigungen in der Regel mild bis moderat sind und innerhalb von 30 bis 60 Tagen nach der Behandlung abklingen.

Vor Beginn einer EKT wird den Patient*innen und deren Angehörigen eine ausführliche Aufklärung und Informationsbereitstellung angeboten. Eine schriftliche Einwilligung der Patient*innen ist Voraussetzung für die Durchführung der EKT. Es ist wichtig, dass die EKT nicht als alleiniges Behandlungsverfahren für schwere psychische Erkrankungen betrachtet wird. Sie ist immer Teil eines multimodalen Behandlungsansatzes, der auch psychosoziale Interventionen und andere biologische Verfahren wie Medikamente einschließt.

Wenn Sie weitere Fragen zur EKT haben oder Informationen benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir bieten Fachpersonen und Betroffenen Unterstützung und Beratung zu diesem Thema an.

Weitere Informationen sind unter folgendem Link erhältlich: DGPPN EKT in 24 Fragen

Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)

Nicht wenige Patient*innen, die an Depressionen leiden, reagieren nicht ausreichend auf eine medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung. In solchen Fällen kann die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) eine mögliche Alternative darstellen.

Dieses nicht-invasive und gut verträgliche Verfahren stimuliert mittels eines elektromagnetischen Feldes Nervenzellen im Gehirn. Es werden wiederholt elektromagnetische Reize abgegeben (repetitiv). Abhängig von der gewählten Frequenz hat dies einen anregenden oder hemmenden Effekt auf den stimulierten Hirnbereich und die damit verbundenen neuronalen Netzwerke. Um optimale Stimulationsergebnisse zu erzielen, wird die individuelle Erregungsschwelle der Patient*innen von den Ärzt*innen genau bestimmt.

Eine rTMS-Behandlung dauert je nach Patient*in zwischen 5 und 15 Minuten und wird in der Regel von Montag bis Freitag über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen durchgeführt. Eine elektromagnetische Spule wird dabei am Kopf der Patientin bzw. des Patienten angebracht. Während der Behandlung sind keine sedierenden oder andere medikamentösen Maßnahmen erforderlich.

Wenn Sie weitere Fragen zur rTMS haben oder Informationen benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir bieten Fachpersonen und Betroffenen Unterstützung und Beratung zu diesem Thema an.

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